Hier haben wir ein Problem, und das geht so: Da ist also Russ Tolman und hat offensichtlich eine Songwriting-Krise. Da geht er denn hin und fängt an, mit dem Sound zu experimentieren. Das klingt dann so wie Chuck Prophet, The Silos oder Joe Henry. Bis auf die Songs. Die klingen wie Russ Tolman auf Sparflamme. Reichten diese an die Qualität seiner letzten CD, "City Lights", heran, wäre dies alles kein Problem. So aber stößt man dauernd auf mühsame soundtechnische Experimente, wie z.B. den uninspirierten, nervigen Dauer-Einsatz eines analogen Synthesizers. OK: Jeder muß sich weiterentwickeln - aber wer sagt denn, daß das mittels aufgesetzter Gimmicks passieren muß? Irgendwie schleicht sich das Gefühl ein, daß das Ergebnis zufriedenstellender geworden wäre, wenn Russ weiter mit Steve Wynn zusammengearbeitet hätte. (Aus dieser Phase befindet sich immerhin noch ein Track auf der CD). Denn dieser hatte klar erkannt, daß Russ' Stärken in der Besinnung auf's Wesentliche liegen - und nicht in der Erforschung quadrophonischer Highways.