Selten führte eine CD das Wörtchen "different" berechtigter im Titel. Denn das, was Via Tania hier bietet, hat man so garantiert noch nie gehört. Mit Hilfe von u.a. Doug McCombs und John Herndon von Tortoise, Howe Gelb und Chris Brokaw und ihrem Ehegatten Casey Rice (der für die ersten Liz Phair Scheiben verantwortlich zeichnete) erschafft Tania hier so etwas wie einen musikalischen Zoo. (Denn von einem geschlossenen Universum kann man keineswegs reden). Wie in Käfigen sitzen hier verschiedene Soundgebilde nebeneinander, die - kämen sie zusammen - sich garantiert gegenseitig auffressen würden. Von Sample-gespickter Industrial-Elektronik bis zu filigranen Gitarren-Tracks reicht dabei das Spektrum - zusammengehalten lediglich von Tanias hypnotisch hingehauchter Stimme; der indes auch das Ganze überhaupt erst konsumierbar macht. Dennoch ist das keine Scheibe, die man Freunden zustecken sollte, um "da mal reinzuhören", sondern eine, die man eher implantieren müsste, weil sie Aufmerksamkeit erfordert und eben nicht nebenbei gehört werden kann. Wer indes mal etwas Anderes - also etwas wirklich Anderes - hören möchte, der ist mit diesem spröden, aber auch lebendigen Kunstwerk allerbestens bedient.