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01.04.2002
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Compilation - This Is Where I Belong: The Songs Of Ray Davies & The Kinks

Compilation - This Is Where I Belong: The Songs Of Ray Davies & The Kinks
Rykodisc/Zomba
Format: CD

Keine vier Monate ist es her, da veröffentlichte SubPop eine ausgezeichnete Platte namens "Give The People What We Want - Songs Of The Kinks", auf der Seattles Musikerelite (Mark Lanegan, Mudhoney, Young Fresh Fellows, Love As Laughter, Fastbacks oder Lary Barrett) sich der Werke von Ray Davies und Co. annahm. Die Idee gefiel Rykodisc anscheinend so gut, daß sie jetzt mit einem eigenen Kinks-Tribute-Album nachlegen. Und auch hier ist die Interpreten- und Songauswahl ähnlich gelungen: Es finden sich nämlich angenehmerweise keine Superstars auf dem Album wieder, die seelenlose Versionen der Monsterhits der englischen Garagenrock-Pioniere herunterleiern, sondern echte Fans, die sich auch eine ganze Reihe unbekannterer Songs herausgepickt haben. Die Ehrenurkunden gehen an Matthew Sweet ("Big Sky"), Josh Rouse (für das ungewohnt easy-listening-mäßige "Well Respected Man"), Ron Sexsmith ("This Is Where I Belong"), Bebel Gilberto (für ein lateinamerikanisch angehauchtes "No Return") und einmal mehr an Lambchop, die "Art Lover" in eine soulige Hymne verwandeln, die Kurt Wagner zudem mit ähnlich gebrochener Stimme wie einst Ray Davies vorträgt. Cracker verdienen sich für das schön arrangierte, aber stimmlich leider unpassende "Victoria" ebenso noch eine Siegerurkunde wie Yo La Tengo für "Fancy" (eins von nur zwei Stücken, die bereits auf dem SubPop-Tribute enthalten war) und The Minus 5 (die wiederum als einzige Band auf beiden Alben, allerdings mit verschiedenen Songs, mit dabei sind) für eine straighte Interpretation von "Get Back In Line". Fastball dagegen wären mit "Til The End Of The Day" lieber zu Hause geblieben - schließlich haben Big Star schon vor fast 30 Jahren von dem Song die ultimative Coverversion abgeliefert und das abschließende Live-Duett von Damon Albarn mit Ray Davies höchstpersönlich hätte man auch lieber gegen die tolle Version von Elliott Smith austauschen können. Will meinen? Ein überdurchschnittliches Tribute-Album, das aber letztendlich doch nur Lust darauf macht, zum Plattenschrank (oder dem Tonträgerfachhandel eures Vertrauens) zu rennen und sich die Originale anzuhören.


-Carsten Wohlfeld-


 

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