Seit sich Altmeister Lofgren mehr oder minder hauptberuflich Springsteens East-Street-Band einverleibte, blieben kaum noch Gelegenheiten, eigenes Material auf Band zu bannen. So ist diese Scheibe auch mehr oder minder en passant entstanden. In der Bio heißt es, Lofgren sei von Neil Youngs Unplugged Auftritt zu diesem eher akustisch angelegten Werk inspiriert worden. Das läßt so einiges über den Timeflow des Meisters erahnen (oder sein Verhältnis zur Moderne). So ist diese Scheibe zunächst mal eines: Altmodisch. Aber schön altmodisch, denn Lofgren ließ sich recht ansprechende Melodien einfallen, gab sich Mühe mit den Arrangements (besonders die Harmonie-Chöre sind sehr schön) und vor allen Dingen fehlen die ansonsten von Lofgren gefürchteten Füller-Tracks im Mittelteil der Scheibe. Stattdessen gibt es angenehmen Pop-Rock mit angenehmen Zutaten. Obwohl die Sache akustisch konzipiert ist, fällt dieses kaum ins Gewicht, denn Lofgren setzt alle Gitarren ein, wie gewohnt. Insofern ist das Ergebnis als angenehme Überraschung zu werten, mit der Nils Lofgren steckt, daß noch Leben abseits des zweiten Gliedes der East-Street-Band besteht.