Seit Jahren werden The Get Up Kids immer wieder gerne in die Emo-Rock-Ecke gedrängt - nie war diese Schublade unpassender als heute. Zwar geben sich die Amis weiterhin musikalisch vom klassischen Indie-Rock geprägt und textlich emotional, aber verbittert oder auf Mitgröhl-Refrains sind sie ganz sicher nicht aus. Ein Eindruck, der sich durch die Zusammenarbeit mit dem langjährigen R.E.M.-Produzenten Scott Litt nur noch verstärkt. Eingerahmt von zwei ungewohnten, aber ausgezeichneten Akustikstücken zu Beginn und Ende der LP fabrizieren die Herren aus Kansas City hier in der Tat einen Tanz auf dem Drahtseil. Soundtechnisch frönen The Get Up Kids dabei inzwischen eher Americana-Klängen als dem Emo-Punk, und deshalb reiht sich diese Platte zwischen Alltime Favorites wie "Document" von R.E.M., "Hang Time" von Soul Asylum und "Dear 23" von den Posies ein. Große Klasse!