Hach! Das ist wieder mal eine dieser schönen, sperrigen, spröden aber auch herzenswarmen "Neo-Folk" -Scheiben mit Effét, die man aus dem Hause Domino gelegentlich vorgesetzt bekommt. Ohne Aufsehen zu erregen, bohren sich die zurückhaltend arrangierten, halbakustischen Songs von James Yorkston und seinen Athleten ins Gemüt und setzen sich dort fest. Ähnlich wie Will Oldham und Genossen schert sich Yorkston dabei nicht um genrespezifische Korrektheit, sondern wirkt im Sinne des Songs. Thematisch kommen seine Ideen auch mal vom Gospel - was der Sache eine eigene Note verleiht. Da gab es übrigens Anfang des Jahres die Single "The Lang Toun" - ein nicht enden wollendes, seltsam monotones Elaborat von fast transzendentaler Bedeutungslosigkeit. Damit hat diese CD zum Glück wenig zu tun. Hier gibt es Abwechslungsreiches mit Quetschebüggel, Flöten und Schalmeien, Fiddel, Mundharmonika, Piano, Klarinette, Glöckchen - und nicht zu vergessen einem hinreißenden akustischen Bass. Yorkstons Song strahlen dabei eine dermaßen heitere Gelassenheit aus, dass es einen in Zeiten, wo Zynismus eigentlich mit "ü" geschrieben werden müsste, doch schon wundern macht. Aber da es halt niemals belanglos wird, lässt man sich von Yorkstons gemütlichem musikalischem Paracetamol gerne ruhig stellen.