Diese Scheibe macht beim ersten Hören scheinbar kehrt und führt direktemang zurück zu den Tex-Mex, Latin- und Rhythm'n'Blues Wurzeln der populärsten Latin-Crossover-Band schlechthin. Allerdings merkt man beim genaueren Hören deutlich, dass - obwohl dieses Mal (anders als bei den beiden Vorgängern) nicht mit hypermodernen Studioeffekten herumgespielt wurde - die Band um Cesar Rosas und David Hilgado schlicht alles, was sie in der Experimentierphase gelernt haben, für den Sound der neuen Scheibe genutzt haben. So transparent und knackig, druckvoll und raumfüllend hört man sich Musik wie diese gerne an. Hinzu kommt, dass die Band stilistisch dieses Mal eine wesentlich größere Bandbreite ansetzt, als dies allgemein zu erwarten gewesen wäre. Zwar turnen die ersten Tracks auf dem gewohnten (und etwas beliebigen) Power-Latin-Blues Sektor herum, auf dem sich die Band - besonders live - so wohl fühlt. Allerdings folgen dann im Mittelteil einige ungewohnt variantenreiche Songs. Der Titeltrack ist ein hart rockender, aber melodischer Power-Pop-Track, "The Big Ranch" pendelt geschickt irgendwo zwischen Led Zeppelin und Van Morrison, "Luz De Mi Vida" ist eine dieser schönen kubanisch angehauchten Balladen, die Rosas zuweilen gelingen, "The Word" ist schließlich gar eine Soul Ballade wie man sie von den Lobos noch nie gehört hatte. Und so geht es weiter. Es scheint so, dass die Wölfe dieses Mal schlicht alle Erfahrungen, die sie im Laufe ihrer langjährigen Karriere (unter anderem auch bei Auftragsarbeiten für Soundtracks) gesammelt hatten, in Songform wieder zurückgeben wollten. Natürlich - und das ist ein wichtiger Aspekt - vergessen sie dabei keine Sekunde, wo sie herkommen. Und wie gesagt: Soundmäßig und auch vom handwerklichen Vortrag ist diese Scheibe absolut beeindruckend geraten.