Der erste Eindruck ist: Diese Platte ist hervorragend. Vor allem, weil die Protagonisten aus dem holländischen Utrecht stammen, es ihnen aber dennoch gelingt, authentisch amerikanisch zu klingen. Doch obwohl die Yearlings für diese Leistung ohne Zweifel Respekt verdienen, hätte ein bisschen mehr Eigenständigkeit an manchen Stellen sicher nicht geschadet. Denn die Niederländer haben zwar alle großen Künstler zwischen Country, Country Rock und Americana verinnerlicht, sind aber streckenweise nicht mehr als eine - zugegebenermaßen sehr perfekte - Kopie. Mal erinnern sie an den großen Gram Parsons, dann wieder an das neuzeitliche Pendant, The Jayhawks, und ein gehöriger Schuss der frühen R.E.M. ist ebenfalls dabei. Doch trotz aller Professionalität zündet das Album nicht wirklich. Die Ideen oder Melodien, die den Hörer dazu anhalten würden, die Platte wieder von vorne zu hören und nicht stattdessen R.E.M.s "Reckoning" aufzulegen und mit dem Original in Erinnerungen zu schwelgen, fehlen hier. In ihrer Schublade machen die Yearlings zwar fast alles richtig, den universellen Crossover-Appeal der erwähnten Vorbilder hat die Band aber leider nicht.