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24.02.2003
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Adrian Sherwood - Never Trust A Hippy

Adrian Sherwood - Never Trust A Hippy
RealWorld/Virgin
Format: CD

Adrian Sherwood hat in seinem Leben gewiss mehr Reggae genossen als so mancher Raggamuffin. Deswegen überrascht es natürlich nicht wirklich, dass der zwielichtige Hippy auf seinem musikalischen Debüt (sieht man mal von diversen DJ-Projekten ab) vor allen Dingen mit der diesbezüglichen Ästhetik hantiert. Dass das nichts wirklich Neues ist, ist natürlich auch dem Mann klar, der auch immer schon ein Ohr für's Schräge hatte (man denke nur an die Slits) - und so gibt's vor allen Dingen auch modernen Drum'n'Bass und hektische Breakbeats (und dann im Kontext erstaunlich wenige Dub-Auswüchse). Allerdings bleibt dies soundtechnisch auf einem seltsam klinischen und elektronischen Level hängen. Was es dann nicht gibt, sind Songs. "Hippy" ist - trotz der kistenweise herangekarrten Gaststars (u.a. Sly & Robbie) eine eher uniforme, ja amorphe Dauertrance-Angelegenheit, die auf jedem Dancefloor ohne großen Widerspruch verpuffen dürfte. Zwar streut Sherwood hier und da Samples oder kurze Vokal-Parts ein, das kann aber den Freund strukturierten Musikwesens nicht richtig befriedigen. "Hippy" ist somit eher eine spacige und zerstreute Fingerübung. Dieser indes hätte es nicht wirklich bedurft, um Sherwoods Reputation als Musikant zu belegen. Insofern ist diese Scheibe also bestenfalls etwas für Tanzflur-Freunde oder solche, die tatsächlich komplette Burning-Spear-Scheiben nur in der Remix-Version goutieren konnten (so was solls ja geben). Schade, denn Sherwood hätte mit seinem Background ja auch eine spannende und moderne Pop-Scheibe fabrizieren können...


-Ullrich Maurer-



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