Irgendwie passt der etwas seltsame Titel nach dem Gedicht von Wole Soyinka zu der Musik auf dieser Scheibe. Sonja Kandels, die musikalisch wohl noch mehr als einen Koffer in Afrika, wo sie aufwuchs, macht etwas, das irgendwo zwischen Jazz, "Art Rock", moderner Musik und Weltmusik pendelt. Gerade diese genretechnische Unberechenbarkeit macht aber den Reiz der Scheibe aus, mit der Puristen jedweder Couleur schlicht nix anfangen werden können. Textlich spielen sich z.T. haarsträubende Szenarien ab, die fern jedweder "Lion King"-Sentimentalität mit afrikanischen Themen beschäftigen. (Z.B. feministisch-philosophisch-poetische Betrachtungen zur Antilope als solcher). Der vokale Vortrag erstreckt sich zwischen Sprechen, kontrolliertem Jubilieren und hysterisch Skandieren - was aber alles irgendwo Sinn macht. Und: Es wird in der Tat viel gelacht auf dieser Scheibe - auch wenn nicht alles unbedingt lustig ist. Im Prinzip ist dieses erstaunliche Werk so etwas wie ein musikalisches Gemälde. (Was nicht verwundert, da Sonja auch diesbezüglich tätig ist). "God Of Laughter" ist eine Scheibe für feinsinnige, unvoreingenommene, weltoffene Tellerrand-Gucker, die einmal etwas anderes hören möchten. Hoffentlich gibt es solche überhaupt noch.