Twinemen ist das neue Projekt der Morphine-Überlebenden Billy Conway und Dana Colly. Zusammen mit Sängerin Laurie Sargent setzen sie im Prinzip dort auf, wo der tragische Tod von Mark Sandman sie zurückließ und hieven das Konzept des Minimalismus auf eine neue Ebene. Das Ergebnis ist ebenso konsequent wie sperrig. Wo andere - geringere - Musikanten vielleicht versucht hätten, diesen Ansatz in poppige Griffigkeit umzuformulieren, arbeiten Conway und Colley konsequent an ihrer Version der Minimalmusik mit anderen Mitteln weiter. Das Album ist vom Ton her düster - rabenschwarz, sozusagen - spielt mit Atmosphäre und Minimalismus, balanciert rhythmische Spielereien mit simplen Songstrukturen und setzt ansonsten ganz auf die prägenden Eckpunkte - Dana Colleys mittlerweile zum Markenzeichen gewordenes Sax-Spiel und Laurie Sargents rauher Gesang. Dass daneben noch mehr Instrumente zu hören sind als auf jedem Morphine Album, fällt kaum ins Gewicht. Stilistisch sitzen Twinemen dabei zwischen allen Stühlen - was aber mit Sicherheit gewollt ist. Mit Twinemen werfen Conway und Colley den interessierten ein rohes Stück Fleisch hin, das sich jeder potentielle Konsument auf seine Art zurecht legen muss. Auch wenn das zunächst mal schwer verdaulich erscheint: Im Prinzip ist das Musik, wie sie konsequenter kaum vorstellbar erscheint.