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16.06.2003
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Widespread Panic - Ball

Widespread Panic - Ball
Sanctuary/Zomba
Format: CD

Die heimlichen Erben der Grateful-Dead-Ästhetik gehen mit ihrer neuen Scheibe erstmals andere Wege. Bislang wurden alle Tracks immer vorab im Live-Einsatz getestet und ausgelotet, bevor sie dann der fanatischen Fangemeinde als Konserve präsentiert wurden. Vielleicht ist das dieses Mal anders, weil das Gründungsmitglied Michael House kurz vor den Aufnahmen an Krebs verstarb. Diese neuen Stücke sind allesamt im Studio entstanden. Auch wenn es für Fans der bisherigen Methode fraglich erscheinen mag: Das ist per se ein Vorteil. Denn nie waren Widespread Panic griffiger, kompakter, poppiger und songwriterisch ambitionierter als auf dieser Scheibe (sieht man mal von den Brute Projekten mit Vic Chesnutt ab). Es gibt nur ein Stück, das die Acht-Minuten-Grenze sprengt (das schwächste) und auch wenn die CD am Ende immer seltsamer und unkonkreter wird: Die ersten zwei Drittel gehören mit zum besten, was die Jungs bislang machten. Einer der Gründe dafür ist sicherlich die Verpflichtung des Produzenten John Keane, der der Band einen unprätentiösen und knackigen Sound verpasste, der auch eigenartige musikalische Ideen verträgt, ohne dass die Substanz verloren ginge. Mit diesem Konzept könnte es WSP jedenfalls gelingen, auch neue Fans zu gewinnen.


-Ullrich Maurer-


 

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