Die Assoziation haut nicht ganz hin. Unter "Grand Drive" und "Road Music" stellt man sich doch gemeinhin majestätisch gleitende Gebilde vor, die über irgendwelche sonnigen Highways dahinbrummen. Nun kommen Danny und Julian Wilson aber aus London. Und ihre Musik gleitet auch weniger, als daß sie ziemlich komplex dahertrödelt. Da wird viel geschaltet, angehalten, zurückgesetzt, gebremst und nach dem Weg gesucht, um beim Thema zu bleiben. Die großen Vorbilder sind jenseits des großen Teiches zu suchen, dargeboten werden die Songs aber mit der Attitüde von Leuten, die wissen was Arbeitslosigkeit und Regen ist. Das ergibt eine interessante eigene Note und erklärt auch die stellenweise aufflackernde soundmäßige Experimentierfreude, die das eigentliche "Road-Genre" sprengt. Hinzu kommen die etwas gewöhnungsbedürftigen Tenorstimmen der Gebrüder Wilson. Das mal beiseite machen "Grand Drive" sowas wie eine poppige Country-Rock-Variante. Verwunderlich nur, daß auf dem Album vorwiegend Single-Titel zu finden sind.