Was ist eigentlich "Antifolk"? Heißt das, dass man - wie der Dilettant - sein Metier nicht beherrschen muss um dennoch glücklich zu sein? Dann lägen wir hier schon ganz richtig. Wenn nämlich Major Matt Mason und Nan Turner, die alten Antifolker, sich dazu hätten durchringen können, mal jemanden zu fragen, wie man auch ohne großartiges Equipment und virtuose Fähigkeiten erträgliche Aufnahmen hinbekommt, dann wäre zwar die Scheibe leichter anzuhören gewesen, sie selbst aber vermutlich weniger glücklich. So drohen nun die ansatzweise ordentlichen Songs und Ideen in einem Sumpf von Unzulänglichkeiten zu verschwinden, die zwar absolut her und edel gedacht sein mögen, auf die Dauer aber wirklich nerven (Z.B. wenn die Gitarren-Griffe nicht sitzen wollen, der Rhythmus stolpert oder die Stimmen einfach die Tonlage nicht halten können). Es mag snobistisch sein, die Anarchie oder die Integrität, die in einem solchen Ansatz vermutlich zu suchen ist, einfach so herunterzuputzen - aber irgendwie tut es ja auch weh, was hier passiert. Da hilft dann auch eine Cover Version von "Surfin' Bird" nicht wirklich weiter. Immerhin: Wer durch die sperrige Darbietung mit dem liebenden Auge hindurchblickt, der wird wahrscheinlich sogar seinen Nutzen aus dieser Scheibe ziehen können. Alle anderen sollten vor dem Kauf zumindest mal reinhören.