Etwas gezwungen, aber trotzdem nicht ganz schlecht. So lautet das Fazit der fünf In June-Stücke. Also kein Muss, aber eine nette Alternative für Freunde von, ja was wohl, der Name verrät es: Dem Stil mit den drei Buchstaben. Denn ist ein Monat im Name, ist natürlich Emo drin. Warum das so ist, weiß keiner, macht aber das Einsortieren leicher. Diesmal steht nicht die Punk- oder Core-, sondern die Pop-Variante im Angebot. Allerdings in der leicht weichgespülten Fassung. Was manchmal einen etwas faden Beigeschmack zur Folge hat.

Wohl schmeckend dagegen ist neben der gelegentlichen Zweistimmigkeit und den recht feinen Texten auch der Mut zur Abwechslung. Denn die vier Nürnberger - Ralf Bothe (Gesang, Gitarre), Markus Kukiela (Gitarre, Gesang), Joachim Zons (Bass, Gesang) und Georg Bruchner (Schlagzeug) - weinen nicht durchgehend nach Schema F, sondern mischen auch immer mal wieder Brit-Pop, U2, Radiohead und sogar ein klein wenig Folk-Attitüde in ihre Nummern. Dafür gibt es schon mal einen Daume nach oben. Was ihnen aber fehlt, ist eine einigermaßen anständige Halbwertzeit. Denn schon nach ein paar Durchläufen wecken die fünf Tracks leider eher der Wunsch nach einem Bett denn nach einer einsamen Insel. Das ist etwas schade. Obwohl das manche sicherlich auch sehr mögen werden.