28.07.2003 http://www.gaesteliste.de/review/show.html?_nr=3736 |
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Patty Hurst Shifter - Beestinger Lullabies Blue Rose Records/In-Akustik Format: CD Einmal abgesehen von der offensichtlichen Behinderung in Bezug auf die Namensgebung haben wir mit Patty Hurst Shifter endlich mal wieder eine lebendige, greifbare Rockband, deren Ziel über das bloße Hantieren mit Versatzstückchen hinauszugehen scheint. Dabei ist es gar nicht so einfach in Worte zu kleiden, warum PHS nun besser sein sollen als andere Gitarrenbands dieser Art. Vielleicht liegt's an den Kleinigkeiten, die in der Summe etwas größeres ausmachen? Z.B. der energischen Gitarrenarbeit von Marc E. Smith - der nie nach großen Riffs zu suchen scheint, sondern diese dankbar mitnimmt und nonchalant in die Songs einfließen lässt, oder J. Chris Smiths Gesang, der raubeinig und beherzt daherkommt wie Steve Earle in seinen besten Tagen oder die überraschenden aber immer passenden Harmoniegesänge von Tonya Lamm (ex-Hazeldine (Smith ist der Ehemann von Hazeldines Shawn)), Caitlin Cary (ex-Whiskeytown (ex-Whiskeytown Drummer Skillet Gilmore ist der Tour-Drummer von PHS)) und anderen nicht so bekannten aber immer willkommenen Damen. Vielleicht ist es die schmutzig-schöne Produktion, die immer ein Herz für schrammelige Zwischentöne hat oder die Songs selber, die sich wahrlich nicht hinter dem zu verstecken brauchen, was z.B. R.E.M. oder die Posies gelegentlich so anbieten. Dazu gibt's noch klassisches Storytelling-Noir - in dem sich Loser, Außenseiter und sonstige verlorene Seelen tummeln, bei dem die Einsamkeit nur nach einem Grund sucht, sich breitzumachen und wo es eine Erlösung bestenfalls im Fegefeuer gibt. Patty Hurst Shifter, das ist schlicht Gitarrenrock in seiner bestmöglichen Form. Punkt.
-Ullrich Maurer- |
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