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08.08.1999
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Kramer & Jad Fair - The Sound Of Music

Kramer & Jad Fair - The Sound Of Music
Shimmy Disc/Zomba
Format: CD

Das kommt dabei raus, wenn Genies sich langweilen! Die Musik zu dieser Kollaboration hat Enfant Terrible der Autoren-Produzenten, Kramer, im Alleingang in seinem Studio in drei Tagen eingespielt. Das hat sich dann Half-Japanese Jad Fair einmal angehört, dann beim zweiten Mal die Texte dazu geschrieben und bei einem dritten Durchgang selbige aufgesprochen (muß man schon so nennen, gesungen wird nicht viel). Leider hört sich das auch so an. Das Ergebnis ist somit ähnlich zwiespältig wie die Sache, die Fair neulich mit Yo La Tengo gemacht hat. Bis auf die Musik: Dieses ist eine sympathische Mixtur aus Low-Fi-Ästhetik, 60's Kitsch und Neon-Space-Attitüde. Ganz schön psychedelisch, ganz schön verrückt und ganz schön kreativ. In Kombination mit Fair's nörgelnd-penetrantem Organ kommen - wohl aufgrund der grandiosen Gesten im Hintergrund - des öfteren Assoziationen zu seligen Wall Of Voodoo-Zeiten auf. Allerdings ist das dauernde Gebrabbel auf die Dauer ganz schön nervtötend. Da hätte man sich von Fair's Seite ein wenig mehr Askese gewünscht. Im Prinzip ist "Sound Of Music" aber eine effektive Demonstration dessen, wenn man das macht, worüber andere für gewöhnlich immer nur nachdenken. Leute wie Kramer (und auch Jad Fair) können halt irgendwo nicht anders, als ständig irgendwo ihre Kreativität outzuputten. Das muß man einfach anerkennen. Und: Unterhaltsam ist die Geschichte allemal.


-Ullrich Maurer-


 

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