Obskur, aber schön ist das, was das "Künstlerkollektiv" Edison Woods uns hier vorspielt. Das mit dem "Künstlerkollektiv" ist wohl deswegen von besonderer Bedeutung, weil man - ähnlich wie bei den Surrealisten - wohl wissen muss, welche Bücher die Musikanten gelesen haben, um ihre Intentionen vollständig nachvollziehen zu können (von wegen Namensgebung, Artwork, Titel, Texte und so...). Zum bloßen Musikgenuss ist dies zum Glück unerheblich. Man lässt sich am besten von den ruhigen, wellenförmigen Strömungen dahintragen, die die Band da mit allerlei originellen Arrangements - bei denen besonders ein herrlich altmodisches Mellotron im Mittelpunkt steht - aufbauen. Natürlich dient das alles wohl nur dazu, der ätherischen Stimme von Songwriterin und Sängerin Julia Frodahl ein geeignetes und adäquates - sagen wir mal - Bett zu bereiten, in das sie sich bedenkenlos schluchzend hineinfallen lassen kann. Eines steht mal fest: Das ist weder Rock noch Amerikana und wir dürfen alle schon mal gespannt sein, wie sich die Flanellhemdfreunde beim nächsten OBS verhalten werden, wenn Edison Woods den Konzertabend beschließen. Für alle anderen - z.B. solchen, die auf epische, atmosphärische Songs mit Art- und Krautrockanleihen und angenehmen Melodien stehen - könnte diese Band übrigens durchaus so etwas wie eine Offenbarung darstellen.