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01.12.2003
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Robert Randolph & The Family Band - Unclassified

Robert Randolph & The Family Band - Unclassified
WEA
Format: CD

Der Name Robert Randolph mag nun nicht sofort Assoziationen hervorrufen. In Musiker-Kreisen indes ist der junge Pedal-Steel Virtuose schon längst ein Begriff. So durfte Randolph zum Beispiel - zusammen mit Ben Harper - den Blind Boys Of Alabama auf deren letzten Scheiben jeweils den musikalischen Feinschliff verleihen. Auf seinem Debüt-Album glänzt der Meister mit eigenen Material. Dass er sich dabei dem poppigen Funk verschrieben hat - und auf diese Weise einen Vergleich mit Sly & The Family Stone heraufbeschwört - passt zufällig auch zum Namen seiner Band (die indes deswegen so heißt, weil etliche Familienmitglieder mitwirken. Und Neal Casal singt Backing Vocals dazu). Randolph ist nicht nur ein wahrer Magier auf seinem Instrument, sondern auch ein recht ordentlicher Sänger. Er weiß auch was vom Blues und ganz bestimmt, wie man fette Grooves dazu nutzt, als Virtuose auf seinem Gebiet zu glänzen. Dennoch sind es die weniger hektischen langsameren Nummern à la "Soul Refreshing", die mehr überzeugen, als die stampfenden Standard-Funk-Elaborate. Denn hier kommt zu den akrobatischen Pedal-Steel-Verrenkungen auch noch das notwendige Feeling hinzu. Anders als nämlich z.B. Ben Harper legt Randolph noch viel zu viel Gewicht auf die Demonstration seiner (zugegebenermaßen erstaunlichen) Fertigkeiten. Und so geraten einige Tracks - wie z.B. das Instrumental "Squeeze" - zu eher langweiligen Showcases für den Meister - ohne dass etwa irgendeine Songstruktur den extatischen Höhenflug bremsen würde. Dennoch ist diese Scheibe das vielversprechende Debüt eines Virtuosen Instrumentalisten, der indes bereits Ansätze eines Allround-Künstlers erkennen lässt.


-Ullrich Maurer-


 

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