Haven aus Cornwall sind eine jener Gitarrenbands, bei denen die jeweiligen Mitglieder zwar alle die richtigen Scheiben gehört haben (angeblich kamen die beiden Songwriter der Band über das Interesse an einer Quicksilver Messenger-Scheibe zusammen) und auch alle die richtige Einstellung haben, aber ohne dass sich dies in einer erkennbaren eigenen Linie auswirkte. Die Songs von Haven klingen so, wie viele - nicht schlecht, eingängig, aber auch ein wenig langweilig und belanglos. Haken und Ösen fehlen fast vollständig (lediglich beim letzten Track "Getaway" wird es ein wenig wilder) und die mittlerweile errungene spieltechnische Routine - das ist das zweite Album - wirkt sich keineswegs förderlich auf die Originalität des Materials aus. Technisch gibt es - wie so oft - kaum etwas auszusetzen und Sänger Gary Briggs hat eine durchaus markante, wandlungsfähige Stimme. In der Summe bieten Haven aber genau jene Durchnittsleistung, die ohne die Plazierung eines Tracks in einem Werbespot langsam aber sicher in die Belanglosigkeit führen wird. Da hilft es auch nicht besonders weiter, dass Johnny Marr seine Finger im Spiel hatte und die Scheibe mitproduziert und zwei Songs mitgeschrieben hat.