Das ist doch mal eine Aussage: Dieses Projekt ist das Kind zweier desorientierter Zivildienstleistender, heißt's in der Info. So in etwa hört es sich auch an. Es gibt - basierend auf einem mächtigen Soundgebilde, das sich in etwa moderner Rock-Strukturen bedient - ein ziemlich einzigartiges (aber eben auch desorientiertes) Klanguniversum, in dem gesampelte und echt gespielte, seltsam strenge und zuweilen auch disharmonische Streicher irgendwie eine gewichtige Rolle spielen und - auf eine ganz verfremdete Art und Weise - auch der Blues. Dazu wird Deutsch gesungen - allerdings ohne Blick auf mögliche Chartspositionen, denn dazu ist "Stilfragen" einfach zu kompromisslos, spröde und wenig zugänglich. Manchmal, so scheint es, haben Nikolaus Kratzer und Mark Matthes ihre Musik bewusst von angenehmen Klangbildern weggelenkt und verstörend gemacht. Wohin das führen soll, bleibt indes ein Rätsel, denn da das Ganze sorgsam (und auch ziemlich verkopft) durchkonstruiert ist, stellt sich auch nie so etwas wie ein erkennbares Interplay ein, was z.B. einen solchen Ansatz gerechtfertigt hätte. Letztlich entsteht so eine Art Collage aus Inhalten und Formen, die nur wenig mit Pop- oder Rock-Songs zu tun hätte - wäre da nicht der solide Rhythmus, der alle Tracks vorantreibt. Vielleicht brauchen IJT noch ein paar Versuche (und zum Beispiel die Entdeckung der Melodie), um sich erfolgreich selbst verwirklichen zu können. Momentan wirft IJT mehr (Stil)-Fragen als faktische mögliche Gebrauchskriterien auf.