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10.05.2004
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Jon Langford - All The Fame Of Lofty Leeds

Jon Langford - All The Fame Of Lofty Leeds
Bloodshot Records/Indigo
Format: CD

Als jemand dem Mekons Mastermind Jon Langford einmal im Spaße vorschlug, doch ein Album mit Johnny Cash-Songs aufzunehmen, ließ dieser sich nicht lange bitten, und das war dann die Geburt der Pine Valley Cosmonauts und des Solo Künstlers Jon(boy) Langford. Später kamen dann noch die Waco Brothers hinzu und immer wieder auch mal die Mekons. Dieses Album - 10 Jahre später - ist aber erst Jons zweite Solo-Scheibe (bzw. eine solche unter seinem eigenen Namen). Wie er sich das im Laufe der Jahre angeeignet hat, mixt er auf dem neuen Werk alles zwischen Bluegrass, Rockabilly, Punk und Reggae und heraus kam dennoch ein ziemlich kohärentes Stück Anarcho-Americana. Was - nebenbei bemerkt - immer noch recht erwähnenswert ist, weil Jon ursprünglich nun mal aus England kommt. Als Format nutzt Langford hier die Parabel eines virtuellen Troubadours - Lofty Deeds - und dessen Aufstieg zum Ruhm und dem Fall ins Nichts - wovon Jon selber ja auch etwas kennt. Vom Klangbild her dem seligen Joe Strummer zuweilen recht nahe macht sich Jon auf dieser Scheibe die musikalische Vielfalt seiner vielen Freunde (darunter auch die Pine Valley Cosmonauts) zunutze, um unter seiner durchdachten Regie und mittels zahlreicher exzellenter und intellektuell aufgeweckter Songs (wie Johnny Cash war Jon Langford stets links von der Mitte zu Hause) ein würdiges "Alterswerk" zusammenzuschustern, das so gar nichts mit der gelangweilten Routine vieler im Genre versackter Zeitgenossen (wozu perverserweise auch die Waco Brothers als solche zählen) hat. Ganz im Gegenteil: Was Spielfreude, Druck und kanalisierte Energie betrifft, macht Langford so schnell niemand etwas vor.


-Ullrich Maurer-



Surfempfehlung:
www.mekons.de/jon.htm
 

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