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02.08.2004
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Zeitloop - Marrakesch

Zeitloop - Marrakesch
Fünfundvierzig/Indigo
Format: CD

Langsam schält sich aus der bloßen Zeitloop-Idee so etwas wie ein richtiges Konzept heraus. Wurde die Band zunächst bloß zum Zeitvertreib von Krautrock-Freunden gegründet, so gibt es jetzt auf der zweiten CD auch eine eigene Identität. Durch die Hinzunahme von Elementen aus der Weltmusik, dem Jazz und dem Rock - alles musikalische Vorlieben der Beteiligten - ergibt sich eine spezielle Note, für die sich kaum Vergleiche finden lassen. Bloße Krautrockerei ist es jedenfalls nicht. Zwar ist die Improvisation immer noch wichtig (u.a. dafür wurde Zeitloop von Chris Toyota und Nikolaus Maaß ja weiland ins Leben gerufen) - aber es gibt deutlich mehr Songstrukturen als etwa zum Beispiel zielloses Herumgestochere. "Invisible Man" - mit verzerrter Rock-Gitarre oder "Love Of A Woman" - im Prinzip ein Blues-Stück - mögen hier als Beispiele herhalten. Und die Improvisation kommt natürlich auch nicht zu kurz. Sei es im Titeltrack der letzten CD (ein Zeitloop Gag) oder beim letzten Stück, einem Live Mitschnitt mit dem Zeitloop Gastsänger Damo Suzuki, der den "First Train (Of No Return)" mit seinem Instant Composing umsichtig und eloquent in die Nacht geleitet. "Marrakesch" ist - trotz budgetbedingter technischer Limitationen - ein spannendes Stück musikalischer Selbstverwirklichung geworden.


-Ullrich Maurer-


 

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