Die Gunst des momentanen Pixies Reunion-Hypes nutzend präsentiert Joey Santiago nunmehr endlich ein "ordentliches" eigenes Projekt. Bislang hörte man von dem ehemaligen Pixies-Gitarristen ja nur gelegentlich am Rande - z.B. als Gast auf Frank Blacks Scheiben. Dabei hätte das alles schon viel früher und anders kommen können. Linda Mallari, die hier die Songs schrieb und singt, war bereits zu Pixies-Zeiten kurz als Sängerin im Gespräch. Außerdem ist sie jetzt die Gattin von Herrn Santiago. Dieses ist also ein Familienunternehmen. Und keines von schlechten Eltern. Zwar kommen aufgrund von Joeys Trademark-Riffs natürlich sogleich die "P"-Assoziationen ins Bild - was indes durch Lindas Gesang relativiert ist. Lindas rauhe, tiefe Stimme klingt halt irgendwie anders und besonders und auch ihre Art, die Songs aufzubauen, hat durchaus eine eigene Note. Da sie obendrein auch eine klassische Pianistin ist, gibt's zum Schluss auch noch eine düstere Piano-Ballade. Auch wenn dieses Werk nun vielleicht ein wenig zu spät kommt: Seine Existenzberechtigung hat es durchaus. Und sei es auch nur, um die Legende am Leben zu erhalten.