Alles was recht ist: Auf ihrem neuen Album fährt Elisabeth Esselink alias Solex aber eine ganz schöne Batterie auf! Die Sample- und Mixmeisterin (und Resteverwerterin der Szene) wühlt sich auch auf dem augenzwinkernd bezeichneten "Laughing Stock", ihrer immerhin vierten CD, wieder durch Fundsachen aller Art und verquirlt diese zu ihrem ganz speziellen alternativen Hip-Hop-Jazz-Pop - wartet aber mit einigen zusätzlichen Überraschungen auf. Da gibt es z.B. virtuelle Duette mit einem "Mann aus Australien, den ich niemals getroffen habe", wie Elisabeth berichtet. (Und überhaupt wird dieses Mal mehr gesungen) Dann gibt es auf einmal mehr Live-Instrumente als Samples - und auch diese hören sich wesentlich sortierter an, als das, was sie uns bislang so bot. (Vermutlich kann sie sich heutzutage auch einen Sampler leisten, bei dem der Speicher nicht beim Ausschalten gelöscht wird) Daneben findet man einige schöne Seitenhiebe auf die angesprochene Indieszene (auch bei der Titelgebung) und am Ende artet die Sache sogar in eine waschechte Jam-Orgie - Solex Style - aus, die einer göttlichen Kakophonie doch schon sehr, sehr nahe kommt. Es spielt bei Scheiben wie diesen weniger eine Rolle, wie gut sich so etwas verkaufen lässt, sondern wichtig ist, dass sie überhaupt gemacht werden. Und sei es, dass sich Elisabeth so ihr kreatives Bürzel poliert. Das ist Selbstverwirklichung in Reinkultur.