Vom Namen der Scheibe darf man sich nicht verwirren lassen: Der ist auch schon das keltischste, was die Warsaw Village Band hier zustande bringt. Ansonsten bekennt sich auch dieses Elaborat ganz klar zu den slawischen Wurzeln - nicht nur wegen der polnischen Texte. Wie gehabt gibt es auch hier Overdrive-Folklore mit zuweilen erstaunlichen Einschüben (z.B. Synthie-Sounds oder angedeutete Scratch- und Dub-Effekte) aber ohne erkennbare Bass-Instrumente. Nun ist zwar das Bemühen der Polen zu erkennen, die Folklore durch eine gewisse Aggressivität von ihrem Müsli-Mief zu befreien, es fragt sich indes, warum sie auf halber Strecke halt machen und dann doch wieder eher traditionell werkeln. Mit den vorhandenen Zutaten, die ja mühelos eine Brücke vom Mittelalter zur Neuzeit hätten bilden können, wäre doch mit noch mehr Wagemut ohne Weiteres mehr drin gewesen. So bleibt also unterm Strich lediglich eine weitere zeitgenössische Weltmusik Scheibe übrig.