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22.11.2004
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Julie Doiron - Goodnight Nobody

Julie Doiron - Goodnight Nobody
Jagjaguwar/Cargo
Format: CD

Die Tour mit Herman Düne, die Julie Doiron ja auch durch unsere Lande führte, wie Kollege Dirk Ducar dokumentierte, hat der stillen Kanadierin so gut gefallen, dass sie mit den alten Schweden gleich im Anschluss flugs auch noch diese CD einspielte. Das Werk enstand an drei Tagen an drei verschiedenen Orten quasi im Vorbeigehen. Und ganz en passant ist es auch Julies bisheriges Meisterwerk geworden. Vorbei das tastende, fragmentarische Hinhauchen, vorbei die depressiven Schlaflieder, die Julie bislang immer so bevorzugte. Zwar ist "Goodnight Nobody" (klasse Titel übrigens) natürlich keine gutgelaunte Hardrock-Scheibe geworden - aber doch zumindest ein selbstbewusstes Schrammel-Alternative-Folk Album. Die unfertige Art, in der die Tracks ohne viel Brimborium zusammengekloppt wurden, haucht der Scheibe ein zuweilen magisches Eigenleben ein, das es auf Julies bisherigen Scheiben bislang so nicht gab. Wer die "alte" Julie nun aber lieber mochte, wird hier auch fündig werden: Zwischendrin gibt es immer wieder auch Solo-Tracks (einer mit Streichern), die das Lamento in den Vordergrund stellen. Im allgemeinen ist dies aber eine abwechslungsreiche, eher lebensbejahende Scheibe, in der Julies brüchige Stimme sehr schön zur Geltung kommt. Ein Glücksfall, das!


-Ullrich Maurer-


 

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