Das ist die zweite Veröffentlichung der Live-Aufnahmen der Austin City Limits Serie, in der seit Jahren mehr oder minder bekannte Vertreter der Americana Szene ihr Stelldichein geben. Dieser Mitschnitt eines Konzertes von Susan Tedeschi stammt aus dem Jahre 2003. Tedeschi wird allerorten als neue Bonnie Raitt gefeiert. Ein Vergleich, der angesichts des gewählten Genres und der ähnlichen Stimmlage gar nicht so weit hergeholt ist. Susan ist dabei eine Traditionalistin, die allenfalls Soul und Funk als Erweiterung zum strikten Blues-Schema zulässt. Gerade letzterer macht sich unangenehm in einigen blassen Standard-Blues-Tracks bemerkbar, die so unerträglich vorhersehbar sind, dass es schon schmerzt. Irgendwo scheint ihr das auch bewusst zu sein, denn bei der Wahl der Coverversionen bedient sie sich bei Dylan, Stevie Wonder und John Prine - allesamt anerkannt vielseitige Songwriter. Leider wird das dann auch gnadenlos "verbluest", so dass unter dem Strich auch dabei nicht viel herumkommt. Andererseits sind natürlich alle, die auf straight durchgezogenen Bluesrock stehen hier genau richtig bedient - denn klanglich, interpretatorisch und handwerklich macht Susan Tedeschi nichts falsch. Dennoch wäre es zu wünschen, wenn die Gute - wie übrigens bei ihren Tonträgern auch - auch im Live-Kontext die Vielseitigkeit walten ließe.