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07.02.2005
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The Thrills - Let's Bottle Bohemia

The Thrills - Let's Bottle Bohemia
Virgin/EMI
Format: CD

Als The Thrills mit ihrem Debütalbum "So Much For The City", aus ihrem Übungskeller krochen, durfte man sich freuen: Endlich mal eine Brit Pop Band (im weitesten Sinne: Die Thrills kommen aus Irland), die nicht klang wie alle anderen. Es gab vielmehr stilistisch nicht richtig einzuordnende, komplexe Gitarrenpop-Songs, die mit Beat, Rock, Pop und Folk gleichermaßen flirteten und besonders schöne Gesangsharmonien. Und da war die Spannung in Bezug auf das neue Album natürlich groß: Würden die Jungs um Frontmann Conor Deasy das Level halten können oder was? Nun: Das haben sie zweifelsohne geschafft - sich dabei dann aber doch ein wenig verzettelt. Vielleicht lag es daran, dass sie ihre Pop-Operetten einfach noch anspruchsvoller gestalten wollten, vielleicht daran, dass sie mehr zu sagen hatten, als auf dem Debüt, vielleicht daran, dass sie durch eifriges Touren technisch besser geworden sind und das demonstrieren wollten oder daran, dass sie sich von Van Dyke Parks unter die Arme greifen ließen (einem Mann, der ja nicht gerade für geradliniges Denken bekannt ist): Die neue Scheibe wirkt doch arg überfrachtet. Für Prog-Rock Freunde mag das ja angehen, irgendwie bleibt indes das Gefühl, dass das nun nicht die Zielgruppe der Thrills ist. Denn ein unbestimmtes 60s Feeling, Beach Boys-Assoziationen und organisch greifbare Gitarrenmusik dominieren doch noch nach wie vor. Wenn sich die Jungs also mal auf eine Melodie, einen Rhythmus und eine Gitarrenlinie einigen können, funktioniert auch diese Scheibe - ansonsten klingt das alles doch ein wenig zu sehr nach der "Bohemian Rhapsody", die es ja laut Titel eigentlich einzutüten (bzw. in Flaschen zu packen) gilt. Irgendwie sind die Thrills da ohne es zu wollen auf interessante Art an ihrem Anspruch gescheitert. Nun, das ist besser, als sich zu wiederholen oder den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Der ganz große Wurf blieb ihnen da aber - trotz eines Gast-Slots von Peter Buck - verwehrt.


-Ullrich Maurer-




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