Herbert Grönemeyer dreht auf. Auf dem hauseigenen Label kommen jetzt immer mehr und verwunderliche Veröffentlichungen auf uns zu, die so gar nichts mit der musikalischen Gedankenwelt des Meisters zu tun zu haben scheinen. Was übrigens durchaus für Hörbi spricht. Psapp sind Sängerin Galia Durant und der gebürtige Kölner Carim Clasmann - Produzent im Londoner Fishtank-Studio - die es sich auf die Fahnen geschrieben haben, eine Ode an die Spielzeugmusik zu verfassen. Neben seltsamen Samples und allerlei verspielten Instrumenten wie z.B. Glockenspielchen, Harfensounds oder Kinderpiano spielen durchaus Geräusche - insbesondere ein rhythmisch gedrücktes Quietscheentchen oder auch mal ein Eierschneider - eine nicht unerhebliche Rolle. Das - zusammen mit Galias eher straight-naiven Singsang - ergibt dann eine höchst eigenartige, traumähnliche Grundstimmung. Ab und an - wenn sich zum Beispiel mal ein Grand-Piano einschleicht, oder ein disproportional großartiger Refrain aufdrängt - klingt es auch wie richtige Musik, ansonsten aber bieten Psapp zumindest eine veritable Parallelwelt an, in die zu flüchten es sich durchaus lohnen kann. Zwar ist das Endergebnis aufgrund der offensichtlich computermäßigen Frickelarbeit noch ein wenig spröde ausgefallen, aber was die musikalische Vision betrifft, haben Psapp bereits jetzt einen Volltreffer gelandet.