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18.04.2005
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Rosqo - Taikonaut

Rosqo - Taikonaut
Gentlemen/Alive
Format: CD

Wow. Was für eine Überraschung. Was für ein Album. Was für ein Debüt. Hiermit erkläre ich Rosqo aus der Schweiz für meine Lieblinge des Frühlings. Da legen die Vier aus Lausanne mit "Taikonaut" eine so unaufdringliche wie unbeschwerte Platte vor, die aber dafür so was von vielschichtig und prätentiös daher kommt, dass man vor lauter Komplexität gar nicht mehr weiß wohin. Hier verträgt sich der Post-Rock mit Indie-Pop, die Math-Rock-Struktur mit LoFi-Gesang, die College-Gitarre mit Noise-Gewitter. Diese Taikonauten-Crew, mitunter sozialisiert von befreundeten Bands wie Favez und Honey For Petzi, liebt den Krach von Sonic Youth, das ausufernde Moment von Don Caballero, die Dynamik der Undertones, das Verschrobene von Modest Mouse, die Beschwingtheit von Weezer. Smart und originell, keineswegs simpel abgekupfert. So schaukelt "Livret 3" akustisch ins Album ein, "Sunday" und "Rococorock" erinnern an schönsten Thrills-Pop, "About Blank" bewegt sich in der Mogwai-Matrix, "A Thousand Leaves" greift auf die frühen Karate zurück. Und spätestens bei "Microscope" brechen die akribisch aufgebauten Gitarrenwände systematisch ein, um bei "Weisshorn" mit einem wunderbar eingefädelten Melodie-Thema dieses unglaublich spannende, niemals überfrachtete Album zu beschließen. Herrlich.


-Annette Kessen-


 

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