Nur der Vollständigkeit halber: Hier handelt es sich um nur EINEN Act - mit einem zugegeben raumgreifenden Namen. Jim und Jennie haben es sich auf die Fahnen geschrieben, zusammen mit ihren Pinetops etwas für den Bluegrass zu tun - jene ursprüngliche Musikform, die sich neben großer Hektik auch durch Virtuosität und ungebremste Energie auszeichnet. Auf den letzten beiden Scheiben verstanden es Jim und Jennie, diese traditionelle Musikform dazu zu nutzen, durch die Betonung des Songformates und eine gelassene Herangehensweise, einen eigenen Stil zwischen musikalischer Ahnenforschung und originärem Songwriting zu etablieren. Das führen sie hier auch fort - allerdings bewegen sie sich fort von dem eingeschlagenen Weg in Richtung Alt-Country, hin zu noch ursprünglicherem Ausgangsmaterial. Vorwiegend ist dies Appalachen-Folk, der jedoch streckenweise auch ganz schön europäisch (gälisch / keltisch) klingt. In Verbindung mit dem nach wie vor prominenten Songwriting-Anteil und einer gewissen modernen Energie, was den Vortrag betrifft (die sie auch schon als Backing Band für Neko Case unter Beweis stellten), ist aber auch diese Scheibe keine trockene Fingerübung geworden, sondern ein lebendiges, auf gewisse Weise auch zeitgemäßes Stück Musik (das sich eben der traditionellen Musikformen als Ausgangsmaterial bedient). Somit bieten Jim und Jennie deutlich mehr, als die klassischen Bluegrass-Acts, die sich ansonsten eher inzestuös auf Festivals selber feiern. Roll On!