Das ist Wahnsinn mit System: Mit schönster Regelmäßigkeit erscheinen auf dem Label des Münchener Atomic Café Sampler, die die bestimmte Strömungen der jeweils gewählten Richtung erstaunlich komplett und aussagekräftig zusammenfassen. Dieses Mal ist es der aktuelle Brit-Pop im weitesten Sinne. Das meint: Bands, die etwa im Gefolge des Franz Ferdinand-Rausches zu Ruhm und Ehren gekommen sind, durchaus auch mal nicht aus England kommen dürfen (Timid Tiger, Mando Diao) oder überhaupt nichts damit zu tun haben, aber musikalisch passend erschienen (Tocotronic). Es geht ja auch eher darum, die Abende im Atomic Cafe nachzuempfinden. Das Erstaunliche an dieser Sammlung ist dann doch, wie gut viele der Tracks musikalisch zusammenpassen - obwohl sie aus verschiedensten Ecken kommen. Man könnte das auch so sehen, dass sich da eine gewisse Uniformität im Ansatz und der Denkweise etabliert haben - was ja für unsere angelsächsischen Freunde durchaus typisch ist und eben diese Next Big Thing-Dinger und deren Nachgeburten erklärt. Um es kurz zu machen: Um sich einen Überblick über die aktuelle Gitarrenszene zu verschaffen, ist diese Scheibe ein erstklassiges, kurzweiliges Mittel zum Zweck. Es finden sich nämlich von Bloc Party über The Cribs bis Kasabian so ziemlich alle angesagten Acts der Jetztzeit - und einige Skurrilitäten obendrein (was haben da z.B. die Kings Of Leon zu suchen)? Aber gerade diese Unwägbarkeit und auf persönlichen Vorlieben beruhende Auswahl macht ja die Serie erst so sympathisch.