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08.08.2005
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Holopaw - Quit +/Or Fight!

Holopaw - Quit +/Or Fight!
Sub Pop/Cargo
Format: CD

Nicht als wenn es ein Garant für etwas ganz Großartiges wäre, dass Isaac Brock von Modest Mouse für das Debütalbum von John Orth - der Brock übrigens schon für dessen Ugly Casanova-Platte "Sharpen Your Teeth" zur Seite stand - und seiner Band Holopaw ein eigenes Label gründen wollte. Viel versprechend ist diese Referenz aber allemal. Letztendlich scheiterte dieses Projekt dann doch aus Zeitgründen und Holopaw landeten 2003 mit Empfehlungsschreiben bei Sub Pop. Was ja auch nicht schlecht ist. Jetzt, zwei Jahre später, nach ausgedehnten Touren mit den Labelkollegen von Fruit Bats und Iron & Wine, legt das Quintett eine Platte nach, die exzellent in ihrer Kreativität, wundervoll in ihrer Melodramatik und spannend in ihrer Zusammensetzung ist. Da finden sich komplexe Arrangements, die sich wie verhext einfach nahezu fließend in die Songstrukturen einfinden. Und trotzdem muss man auf Überraschungsmomente nicht verzichten. So verhält es sich auch mit der Dynamik, weder überfrachtet noch gewöhnlich: Insgesamt von Indie-Folk und Akustik-Country geprägt, weist "Quit +/Or Fight!" sowohl ruhige Parts, die an Bands wie Red House Painters oder Sodastream erinnern, als auch Gitarren-lastige Momente auf, die zwischen Sebadoh und Pinback pendeln. Deshalb lassen sich Holopaw, die sich nach einer Stadt in ihrem Heimatstaat Florida benennen, durchaus gut unter Gitarrenbands wie The Postal Service, Califone oder Built To Spill verorten. Über all dem steht schließlich der Gesang von Orth, der nicht nur durch seine äußerst bemerkenswerte Prägnanz, sondern vor allem durch seine Differenziertheit das Album zu etwas Besonderem macht. Zu etwas Großartigem.


-Annette Kessen-


 

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