Auf seine eigene Art ist der Roxy Music-Gitarrist Phil Manzanera in Bezug auf seine Solo-Scheiben ziemlich verlässlich. Er macht da immer das, was ihm selber Spaß macht, ohne Rücksicht auf Trends, Moden oder gar Stile - sich dessen immer bewusst, dass er weder der größte Songwriter noch der beste Sänger, wohl aber ein begnadeter Instrumentalist wie auch ein wagemutiger Arrangeur ist. Und so mischen sich da auf seinem ersten Werk seit zehn Jahren eigenartige Versatzstücke, die allen Ernstes von 12-Ton-Musik über Kammermusikalisches, Weltmusik und verstiegenen Artrock bis hin zum leichtfüßigen Funk-Pop reichen. Das ist also wirklich eine jener wenigen Scheiben, die man besser nicht unbedingt als Summe ihrer Teile bewerten (oder gar hören) sollte! Für sich gesehen haben die Elaborate aber durchaus Charme und machen Sinn. Dazu brilliert Manzanera u.a. in Spanisch und hat sich für verschiedene Slots Gäste - darunter Robert Wyatt - eingeladen. "Vozero" ist eine zwar uneinheitliche, aber gewiss allemal interessante Scheibe geworden und illustriert Manzaneras persönliche Reise durch seine stilistischen Lieblings-Gefilde - übrigens nach eigener Aussage mit Verweis auf seine kubanischen und englischen Wurzeln. Da eh nur Fans und Insider dieses Werk kaufen werden, geht das unter dem Strich auch in Ordnung.