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29.08.2005
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Les Paul & Friends - American Made World Played

Les Paul & Friends - American Made World Played
Capitol/EMI
Format: CD

Nicht alle Tage bekommt man die CD eines 90-Jährigen, der weder Klassik noch Blues macht (wohl aber alles mögliche andere) auf den Tisch. Les Paul, der Erfinder der legendären Gibson Gitarre und der Mehrspur-Aufnahmetechnik ist zurecht bereits zu Lebzeiten sein eigenes Denkmal. Dieses ist die erste Scheibe seit 1978, an der der Mann selber mitwirkt und sie ist gleichzeitig ein Tribut an ihn selber. Eine Schar illustrer, wenngleich ziemlich beliebig zusammengewürfelter Musikanten aus mindestens drei (inkl. Les sogar vier) Generationen - von Joss Stone über Sting bis Keith Richards machen alle mit - versucht sich mit wechselendem Erfolg an Cover-Versionen, die irgendwie mit dem Meister in Verbindung stehen. Seien es Sachen, die er selber zu Hit-Ehren führte ("How High The Moon"), solche, die persönliche Bande verraten, wie die zu seinem Ziehkind Steve Miller oder jene, die das Gitarre-Spielen ins Zentrum stellen und eine Plattform für Eric Clapton, Richie Sambora oder Billy Gibbons bieten. Daneben gibt es noch zwei posthume Sam Cooke Beiträge. Das interessante Fazit ist folgendes: Obwohl bei der Mehrzahl der Tracks die Beiträge von Les Paul selber kaum zu identifizieren sind - weil mindestens ein weiterer Star-Gitarrist alles zudröhnt -, sind die Stücke, bei denen er dann im Zentrum steht, wie z.B. die Hendrix-Nummer "69 Freedom Special" auch die musikalisch interessantesten - einfach deswegen, weil hier experimentell am meisten passiert. Les Paul ist und bleibt selbst im hohen Alter also immer noch der Innovator und unstete Geist, der ihn zu dem machte, was er ist. Respekt!


-Ullrich Maurer-


 

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