Wir erinnern uns: White Hassle war zunächst ein Spaßprojekt von Marcellus Hall - ehemals Vordenker der wilden Alternative-Combo Railroad Jerk. Es war so etwas wie die LoFi Variante der Mutterband - was schon verwunderlich genug war, weil auch diese nicht eben in Richtung HiFi ausgelegt war. Der Gedanke war, mit so wenig Aufwand wie nötig den größten Heiopei wie möglich zu machen. Während Marcellus sich mit Gitarre und Gesang verrenkte und verausgabte was das Zeug hielt, drosch Dave Varenka - mangels Drumkit - unverdrossen auf Mülleimer, Pappkartons und Blechkanister ein. Das lustige war dann, dass das bestens und auf unterhaltsamste Weise funktioniert. White Hassel-Konzerte waren immer eine Reise wert. Natürlich wurde der Fun-Faktor des inzwischen zum Trio aufgeschlossenen Projektes auch auf dieser zweiten CD nach der "Neugeburt" von 2003 beibehalten. Zum damals üblichen, schnoddrigen Minimal-Rock auf Rhythmn'n'Blues-Basis kommen heutzutage noch - nun ja - Retro-Pop-Elemente hinzu (Chöre, Harmonien, zivilisierte Songs), die das Ganze zugänglicher machen. Aber machen wir uns nichts vor: White Hassle sind eine dieser schrägen, lauten, lustigen und kurzweiligen Anarcho-Combos geblieben, derentwegen man sich immer noch gerne durch meterdicke CD-Stapel wühlt. Nur um ab und an so etwas zu entdecken...