Es gibt also doch noch Bands, die sich überlegen, wie sie erfolgreich Nischen besetzen können, die eben nicht jeder bedaddelt. Auch wenn das zuweilen zu eher rätselhaften Ergebnissen führt. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass jemand auf die Idee kommen könne, dass ausgerechnet die Kombination von Power-Punk-Pop und 80er-Jahre-Big-Hair-Musik noch gefehlt hat? Und das bieten Waltham hier: Die unangenehm gutgelaunte Dauer-Power, mit der auch angesagte Teenie-Gitarrenbands für gewöhnlich durch ihr Oeuvre preschen, trifft hier auf Harmoniefolgen und Riffs wie sie auch Bon Jovi, Def Leppard oder Van Halen zu ihren Hochzeiten nicht besser hätten hinbekommen können. Das alles wird bis ins Detail so dermaßen ernsthaft dargeboten (inklusive perfekter Schweinerock-Soli, präpubertärer Texte mit vielen "Babies" und sogar Synthie-Gewichse vom feinsten), dass es fast schon wieder gut ist. Aber nur fast: Wer den Witz einmal verstanden hat, braucht die anderen 13 Stücke dieser Scheibe nicht wirklich. Es sei denn, man mag o.a. Live sollen die Jungs aber gaaaanz toll sein.