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24.03.2006
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Anja Garbarek - Briefly Shaking

Anja Garbarek - Briefly Shaking
Virgin/EMI
Format: CD

Fast fünf Jahre nach dem letzten Lebenszeichen der Tochter des Jazz-Bassisten Jan Garbarek erscheint nun mit "Briefly Shaking" ein Werk, das das warten lohnend erscheinen lässt. In Zusammenarbeit mit dem Isländer Gisli und ihrem Vater (für die "großen Dinge" - wie z.B, die Streicher-Arrangements) erschuf die Norwegerin hier einen rundum schlüssigen, so noch nie gehörten Klang-Kosmos. Da Anja selbst keine Instrumente spielt (wohl aber ihre Stimme wie ein Instrument einsetzt), kann sie ganz unvoreingenommen Dinge kombinieren, die ein "normaler" Musiker wahrscheinlich so nicht gegenüberstellen würde. Und so fasziniert ihre neue Scheibe dann auch am meisten durch Gegensätze: hart / weich, spröde / schwelgerisch, synthetisch / organisch, lyrisch / aggressiv, verstiegen / verspielt - das sind Eckpunkte, an denen man sich als Hörer orientieren kann. Aber nicht muss, denn Anja gelingt es, alle Tracks nicht nur intelligent und sophisticated, sondern obendrein auch - dank origineller Kehrtwendungen - zugänglich und unterhaltsam zu gestalten. Ein weiterer Gegensatz, der aber den Erfolg des Unterfangens letztlich ermöglicht. Ähnlich wie Kate Bush (nach eigener Aussage ein großer Einfluss für Anja Garbarek) mit ihrer letzten Scheibe gelang es Anja, mit "Briefly Shaking" ein Werk jenseits aller Konventionen zu schaffen.


-Ullrich Maurer-




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