Es ist ja immer schön, wenn Musiker sich erkennbar weiterentwickeln. So geschehen auf diesem neuen Album der Songwriterin, die erstmals als Gesangspartnerin von Damien Jurado auf sich aufmerksam machte. Und die Entwicklung ist hier sogar in zwei Richtungen erkennbar. Zunächst einmal musikalisch: Rosie bewegt sich hier tendenziell weg von der folkigen Richtung, hin zum voll orchestrierten Pop-Song - und zwar zum spinnerten, verspielten, organischen Pop-Song etwa in der Art von Tori Amos. Inhaltlich wagt sie sich auch auf neues Terrain und entfernt sich immer mehr von der persönlichen Erzählweise und entwickelt sich - in der Art guter Schreiberlinge - hin zur universellen Darstellung anhand fiktiver Szenarien, die am Ende die entscheidenden philosophischen Fragen aufwerfen - zum Beispiel, ob man Songs halten kann. Und Rosie arbeitete erstmals mit anderen Musikern und in einer anderen Umgebung (Los Angeles) als sonst - was zu einem vollkommen anderen Feeling führte, als auf ihren bisherigen Scheiben (indem z.B. die Keyboards eine größere Rolle übernehmen). Letztlich überzeugt das neue Werk in jeder Hinsicht und zeigt eine gereifte, andere Rosie Thomas als die, die man bislang kannte.