Dayna Kurtz gelingt es immer mehr, sich eine eigene musikalische Welt aufzubauen. Klangen ihre ersten Scheiben zwar stets schon immer souverän - aber andererseits auch so, als seien sie immer schon dagewesen, so entwickelte sie im Laufe der Zeit durch das Betonen der jeweiligen Extreme (was sogar so weit ging, dass sie auf Französisch sang) einen eigenen Stil, die sich zwar nach wie vor Blues, Folk, Chanson und Gospel bedient, aber immer mehr die eigene Note in den Vordergrund stellte. Nicht zuletzt ist dies sicherlich ihre beeindruckende, zuweilen fast androgyn klingende Baritonstimme - hauptsächlich aber sicher die kunstvolle Art, in der sie ihre Arrangements entwirft. Songs wie der bemerkenswert freistilige Opener "From The Bottom" oder die melodiöse Country Version von Bill Withers "Hope She'll Be Happier" oder Einflüsse aus europäischem und amerikanischem Folk und Jazz (in dieser Reihenfolge) zeugen davon. Leider bewegt sich Dayna dabei auf dermaßen ausgefallenen Pfaden, dass sie sich einen kommerziellen Erfolg quasi selber verbaut. Für Freunde traditionell ausgerichteten, aber dennoch originellen und ausgefallenen Musikgutes mit einer nur noch dezenten jazzigen Note sollte Dayna Kurtz durchaus die erste Adresse darstellen.