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03.03.2006
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Gene Loves Jezebel - Exploding Girl

Gene Loves Jezebel - Exploding Girl
India Media Group/Rough Trade
Format: CD

Man stirbt ja niemals so ganz - oder richtig. Nachdem Gene Loves Jezebel schon mal gestorben war und dann sogar als Zwitterwesen in zwei Variationen wieder auferstand, knüpft Mastermind Michael Aston jetzt wieder konsequent an alte Zeiten an. Nachdem die Herren in den 80ern bereits einen wegweisenden Sound kreierten (z.B. mit dem Hit "Desire"), von dem heute noch Acts wie z.B. Him zehren, sollte es eigentlich möglich sein, mit dem bewährten Ansatz - Pop-Grunge mit einer Prise Goth und Elektronik - wieder an alte Erfolge anzuknüpfen. Jedenfalls teilweise. Der Titeltrack z.B. ist rein musikalisch ein sicherer Hit: Mit Mörder-Hookline, Mitgröl-Refrain und mächtig druckvollen Gitarrenriffs dürfte da kaum was schiefgehen. Auch wenn es in dem Song um eine Selbstmord-Attentäterin geht - Astons neue Songs sind stark politisch geprägt. Doch Aston ist weder ein Protestsänger, noch ein reiner Pop-Fuzzi, weswegen es im Folgenden dann wieder schwieriger wird: Passagenweise heult und lamentiert der Meister (bewusst) gegen den Song und bevor es zum Schluss noch mal poppiger wird, folgen einige düstere, verschleppt groovende Tanzflächenkiller bei denen sich Aston als anklagender Prediger austobt. Mit "Exploding Girl" finden Gene Loves Jezebel wieder zu dem Sound zurück, mit dem sie einst berühmt wurden. Der Kreis hat sich geschlossen.


-Ullrich Maurer-


 

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