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10.11.2006
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White Magic - Dat Rosa Mel Apibus

White Magic - Dat Rosa Mel Apibus
Drag City/Rough Trade
Format: CD

White Magic ist der Name, den sich Mira Billote und Doug Shaw aus New York für ihr Projekt aussuchten - dass Jim White von den Dirty Three hier mitspielt, ist eher Zufall. White Magic sind insofern typisch New York, als das hier Avantgarde und Minimal-Pop auf eine fast naive Art miteinander verknüpft werden, wie das eben nur im Big Apple denkbar ist. Einer der Songs heißt "Childhood Songs" und ein wenig wie Lieder aus der Kindheit klingen die sparsam arrangierten, spröden Tracks dann auch. Das liegt zum einen am simplen Aufbau, zum anderen an der Art, wie Mira Billotte - in New York bereits ein geläufiger Name in Indie-Zirkeln (mit ihrer Band Quix*o*tic) die Stücke interpretiert: Mit einer Stimme, die gerne mit klassischen Jazz-Größen verglichen wird, aber mit der Attitüde eines neugierigen Kindes, das gerade die Welt (der Musik) entdeckt. Nicht nur deswegen haftet das Attribut "unschuldig" diesen Songs an. Neben einzelnen Gitarren und Piano-Tönen gibt es eher exotische Instrumente wie Sitar, Gongs oder ein Akkordeon. Stilistisch gibt es keine Leitlinie: Eine Unmenge von Einflüssen können in die (teilweise regelrecht zerrissen wirkenden) Stücke hineininterpretiert werden - oder auch nicht. Bereits jetzt sind White Magic ziemlich einzigartig. Auf gewisse Weise erinnert das, was bis jetzt zu hören ist an Bill Callahans Herangehensweise auf den frühen Smog-Scheiben: Weniger ist auch hier mehr. Zusammen mit Miras ungewöhnlicher Stimme ist dies das Erfolgsgeheimnis von White Magic.


-Ullrich Maurer-


 

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