Camilla Ringquist ist eine schwedische Songwriterin, deren Tonträger man hierzulande ohne weiteres in der Jazz-Abteilung finden wird. Zwar macht Camilla eine Musik, die sich dem direkten Genredenken entzieht, aber ihre subtile Mischung von atmosphärischen Songs, die mit Elementen aus Folk, Pop und eben Jazz spielen, ist deutlich zu eklektisch, um im Pop-Regal landen zu können. Will meinen: Camillas Musik ist irgendwo auch anspruchsvoll. Der federleichte Vortrag erinnert dabei - besonders stimmlich - an ihre Kollegin Julia Fordham, weist indes weniger mainstreamige, dafür aber verspieltere und vielseitigere Arrangements auf. Camilla sagt, ihr Album vermittele eine Ahnung vom skandinavischen Licht auf der einen Seite und der Melancholie und Düsternis auf der anderen. Wie man das auch sehen mag: Der organische Sound und die impressionistische Herangehensweise vermitteln durchaus eine gewisse Naturbezogenheit in der Aussage. Wer Musik wie diese mag, die offensichtlich nur von Frauen gemacht wird, der wird auch die Scheibe von Camilla Ringquist lieben. Für Freunde deutlich songorientierten Materials dürfte dieses eher lautmalerische Werk indes weniger zu empfehlen sein.