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12.05.2006
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Cécile Verny Quartet - The Bitter And The Sweet

Cécile Verny Quartet - The Bitter And The Sweet
Minor Music/In-Akustik
Format: CD

Von Gegensätzen, die sich (oder den Hörer anziehen) ist im Zusammenhang des vierten Albums des Cécile Verny Quartetts in der offiziellen Info zu lesen. Und dazu heißt es noch "The Bitter And The Sweet". Das Merkwürdige ist dann indes, dass obwohl die an der Elfenbeinküste aufgewachsene Cécile auf diesem Werk eine atemberaubende Verquickung von afrikanischen Klängen mit klassischer, europäisierter Jazz-Musik gelingt, diese Gegensätze vielmehr als Einheit empfunden werden. Céciles Phrasierung als Vokalistin (inkl. Scat) erinnert dabei an die traditionellen Großen des Genres, während sich ihre Musiker leichtfüßig um die Integration von perkussiven Tribal-Elementen, klassischen Jazz Strukturen und einer winzigen, aber wahrnehmbaren Spur moderner Drum'n'Bass-Ästhetik bemühen. Neben inhaltlicher Bezüge zum afrikanischen "Motherland" gibt es daneben noch einen Track auf Französisch (Cécile lebte vor ihrem Umzug nach Freiburg in Frankreich) und gleich vier Umsetzungen von Gedichten des englischen Spiritual-Exzentrikers William Blake. Aber wie angedeutet: Das alles wirkt aus einem Guss, hat eine durchgehende atmosphärische Linie und kommt von Herzen. Cécile Verny und ihre Musiker, so scheint es, haben lediglich verstanden, dass man auch im Jazz gefahrlos über den musikalischen Tellerrand hinausblicken darf.


-Ullrich Maurer-


 

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