In Insiderkreisen zählt die Band aus Edinburgh mal wieder als das nächste große Ding. Mazzy Star, Velvet Underground oder Jesus & Mary Chain werden als Referenzpunkte genannt. Stimmt alles irgendwo und dann auch wieder nicht. Denn so einfach machen es SJI dem Zuhörer nicht. Einfach deswegen, weil sie schlicht niemandem nacheifern (dafür sind sie aufgrund ihrer turbulenten Historie einfach zu erfahren) und keine bestimmte Richtung verfolgen. Heraus kommt etwas sehr Bemerkenswertes: SJI können nämlich alles. Egal ob die Band sanft daherschwelgt und nur für die Stimme ihrer ätherischen Sängerin Emma-Jane zu existieren scheint oder aber sich krachend und stolpernd über stotternde Feedbacks und verzerrte Vocals hermacht: Das alles und auch alles, was dazwischen liegt, beherrschen SJI mit beängstigender Selbstsicherheit. Dass es ihnen dazu gelingt - in schönster schottischer Tradition - auch mit Melodien umzugehen, macht die Sache noch attraktiver. Und alles ist aufrichtig, ungehobelt und kommt von Herzen. SJI das ist musikalische Allfinanz pur.