Wir haben es hier mit einer Band aus Österreich namens Julia zu tun. Irgendwie logisch, dass sie mit Kanadiern namens Billy Talent auf Tour gehen und somit ein richtig schönes Pärchen bilden. Denn auch wenn sie es sicher nicht so gerne hören, etwas Billy ist in Julia schon drin. Noch viel mehr aber scheinen Incubus und Readymade ihre Spuren hinterlassen zu haben.

Julia sind eigentlich eine Pop-Band. Sie haben einprägsame und zum Teil einfache Hooks und Melodien, man kann zu den Songs leichtens wippen, tanzen und mitsingen und schlechte Laune ist in keinem der 14 Songs zu finden. Stattdessen poprocken sie munter drauf los, legen keinen Wert auf Coolness und lassen sich einfach gehen. Selten wirklich hart, immer im Rahmen und stets mit der korrekten Harmonie. Das alles klingt stark nach Wiesbaden ("Vaseline", "Everlasting") und wenn es eine Nummer heftiger wird auch nach eben Incubus ("A Kiss For A Killer"). Und alles zusammen ist eine feiner Sommer-Platte für die Open Air-Bühne. Doch immer mal wieder kommt auch die julische Frickel-Lust hervor und wenn in "Technology" plötzlich und auch nur ganz kurz völlig wüst geschrien wird, erinnert das eben ein wenig an Billy Talent. Und besonders dann - wenn auch nicht nur - sind Julia besonders gut. Sehr schöne Platte.

Wer neugierig geworden ist, kann sich hier einen "Sunrise"-Song downloaden "Technology"