Don Michael Sampson ist eines dieser unermüdlichen Arbeitspferde (vermutlich ein wildes, freiheitsliebendes), die die Basis der Americana Szene ausmachen. Dieses müsste sein zehntes Album sein. Gegenüber des Vorgängerwerkes ist "Shadow Horses" eine Portion nachdenklicher geworden. Gefiel letztlich noch die große stilistische Bandbreite, mit der Sampson arbeitete, so konzentriert er sich hier ganz auf traditionelle Dinge mit mehr als einer Portion Blues und sogar Gospel. Rein musikalisch ist das Album leider weniger gelungen als der Vorgänger, was insbesondere an den ziemlich hölzern agierenden Rhythmusgruppen liegt (Sampson arbeitet traditionellerweise mit verschiedenen Drummern), die mehr als einen Track hörbar ausbremsen. Vielleicht hatte Don Heffington, der auf dieser Scheibe fehlt, zuletzt einen integrativen Einfluss? Ansonsten bleibt unter dem Strich der Eindruck, dass Sampson einfach nicht anders kann, als seine Songs rauszuhauen. Die Stücke des Mannes sind von einer Dringlichkeit, wie sie bei Kollegen nicht oft zu beobachten ist. Sicher, darunter mag ein wenig die musikalische Originalität leiden, aber was Glaubwürdigkeit betrifft (was ja in dem Genre durchaus auch ein wichtiger Faktor ist), macht Sampson so schnell niemand etwas vor.