Dieses neue Werk der argentinischen Sängerin Gabriela ist nicht mehr oder weniger als eine meditative Kontemplation. Das von Tucker Martine produzierte Album erinnert dabei in seiner strukturmäßigen Unkonkretheit an die esoterischsten Momente etwa eines Van Morrison ("Common One"). Meist nur begleitet von spacig verfremdeten Gitarrenklängen und atmosphärischen Loops, muss sich Gabriela als Sängerin hier selbst einen Weg suchen. Großen Anteil an diesem Konzept hat mit Sicherheit ihr musikalischer Wegbegleiter seit Mitte der 90er, Bill Frisell (der auch Tucker mit ins Boot gebracht haben dürfte). Das von den beiden seit "Viento Rojo" entwickelte Konzept, ohne übliche Band (und besonders ohne Drums) auszukommen, wird hier indes auf die Spitze getrieben. Die reduzierte Klanglandschaft lässt der Interpretin Gabriela alle Möglichkeiten, sich gesanglich zu entfalten - und dennoch scheint es so, als bemühe sie sich, sich hinter der Musik noch zurückzunehmen. Diese Synthese aus Poesie und musikalischer Spiritualität ist dennoch nicht als Background-Musik geeignet, da der Hörer doch ziemlich gefordert wird - nicht zuletzt aufgrund fehlender Orientierungspunkte. Für Freunde von eigenwilligen, ruhigen Sounds abseits der Konventionen ist diese Scheibe aber durchaus zu empfehlen.