Wer wohnt wohl im Koala Hotel? Wenn es nach Anne McCue geht, dann wohl jedermann. Auf ihrem neuen Album schafft es die in den USA ansässige australische Globetrottern alle Einflüsse, die sie in ihrer interessanten Laufbahn zwischen Australien, Vietnam und den USA gesammelt hat, in ihre Songsammlung einfließen zu lassen. War die letzte Scheibe, "Roll", noch eine Übung in Sachen Power-Gitarren-Trio (inkl. einer zehnminuten Jimi Hendrix-Hommage), so steht auf dem neuen Werk nicht mehr die Gitarre, sondern der Song im Mittelpunkt. Neben dem Blues - stets das Rückgrat des McCueschen Tuns - gibt es dieses mal auch mehr Rock, Folk, Country und sogar eine Prise Pop. Die Frau, die von ihrer Mentorin Lucinda Williams sozusagen adoptiert wurde, macht Lucinda mit dieser abwechslungsreichen, vielseitigen Scheibe nun auch songwriterisch endgültig Konkurrenz. In den USA hat sich Anne McCue bereits eine solide Fanbasis erspielt - mit diesem Album hat sie gute Chancen, das auch hier zu schaffen.